
KTM deckt im Modelljahr 2025 mit seiner Adventure-Palette ein breites Spektrum ab – von einsteigerfreundlichen Leichtgewichten bis zur kompromisslosen Rallye-Rennmaschine. Besonders hervorzuheben sind drei Modelle: die neue KTM 390 Adventure X, die KTM 390 Adventure R und die exklusive KTM 450 Rally Replica. Die 390er-Modelle bedienen die A2-Führerscheinklasse mit rund 45 PS Leistung und richten sich an Fahrer, die einen leichten Adventure-Bike-Einstieg suchen oder ein agiles Zweitmotorrad für Abenteuer wollen. KTM hat die 390 Adventure für 2025 in zwei Varianten aufgespalten: einer Offroad-orientierten „R“ und einer neuen, abgespeckten „X“-Version als Ersatz für das bisherige Basismodell. Beide 390er teilen sich den überarbeiteten LC4c-Einzylindermotor mit 399 cm³ Hubraum (45 PS, 39 Nm), welcher bereits im aktuellen Duke 390 zum Einsatz kommt und für spritzige Leistung bei geringem Gewicht sorgt.
Die 390 Adventure X ist dabei die straßenorientierte Einstiegsvariante – niedriger, einfacher ausgestattet und preislich deutlich unter der „R“ angesiedelt. Demgegenüber steht die 390 Adventure R im Rallye-Look als geländegängige Version mit längerem Federweg, größerem 21/18″-Speichenradsatz und vollem Elektronikpaket. Sie soll erfahrenen Abenteurern Freude abseits befestigter Straßen bereiten. Ganz am oberen Ende der Adventure-Baureihe findet sich die KTM 450 Rally Replica, eine nahezu direkte Kopie der Dakar-Werksmaschine für private Rallye-Fahrer. Dieses limitierte Modell wird nur in kleiner Stückzahl aufgelegt und ist so nah am echten Factory-Bike wie nur möglich. Mit ihrem 450-cm³-Einzylinder und umfangreichem Rallye-Kit richtet sie sich an Profis und Hardcore-Offroad-Enthusiasten – ein echtes Wettbewerbsgerät, weit entfernt von einem typischen Reiseenduro-Alltagsmotorrad.
Im Folgenden werden diese drei KTM-Adventure-Modelle im Detail betrachtet: Zunächst bietet eine Tabelle einen Überblick über die technischen Daten und Unterschiede. Anschließend folgen Einzelbewertungen jedes Modells hinsichtlich Fahrverhalten, Komfort, Ausstattung, Elektronik sowie Gelände- und Straßentauglichkeit. Darauf aufbauend gibt es Empfehlungen, welches Bike für welchen Fahrertyp geeignet ist. Zudem werden bekannte Schwächen oder Einschränkungen der Modelle beleuchtet, bevor ein abschließendes Fazit mit Kaufberatung das Bild abrundet.
Technische Daten im Vergleich
Eigenschaft | KTM 390 Adventure X | KTM 390 Adventure R | KTM 450 Rally Replica |
---|---|---|---|
Motor | 1-Zyl., 4-Takt, 399 cm³ | 1-Zyl., 4-Takt, 399 cm³ | 1-Zyl., 4-Takt, 449 cm³ |
Leistung | 45 PS (33 kW) bei ca. 9000/min | 45 PS (33 kW) bei ca. 9000/min | ca. 60+ PS (keine Werksangabe) |
Drehmoment | 39 Nm bei ca. 6500/min | 39 Nm bei ca. 6500/min | keine Werksangabe |
Getriebe | 6-Gang, Kette | 6-Gang, Kette | 6-Gang, Kette |
Gewicht (leer) | 165 kg | 165 kg | 139 kg (trocken) |
Sitzhöhe | 825 mm | 870 mm | 960 mm |
Federweg v/h | ca. 200 / 200 mm | ca. 230 / 230 mm | 305 / 300 mm |
Räder v/h | 19″/17″ Guss | 21″/18″ Speichen | 21″/18″ Speichen |
Bremse vorn | 320 mm, 2-Kolben | 320 mm, 2-Kolben | 300 mm, 4-Kolben |
Bremse hinten | 240 mm, 1-Kolben | 240 mm, 1-Kolben | 240 mm, 2-Kolben |
Assistenzsysteme | ABS (abschaltbar) | Kurven-ABS, MTC, Fahrmodi | keine (evtl. Mapping) |
Display/Konnektivität | LCD, Bluetooth | TFT, Bluetooth | Minimalinstrumente, Roadbook |
Tankvolumen | 14 l | 14 l | 35 l (Front + Heck) |
Preis (UVP) | ca. 6.900 € | ca. 8.000 € | ca. 30.000 € |
Einzelbewertungen der Modelle
KTM 390 Adventure X – Straßentauglicher Abenteurer für Einsteiger

Fahrverhalten & Komfort:
Die 390 Adventure X vermittelt auf Asphalt sofort Vertrauen. Durch die niedrige Sitzhöhe von 825 mm kommen auch kleinere Fahrer mit beiden Füßen bequem auf den Boden, was insbesondere Einsteigern Sicherheit gibt. Die Sitzposition ist entspannt und aufrecht, mit einem breiten Enduro-Lenker aus Stahl, der gute Kontrolle bietet. Auf der Straße überzeugt die X mit agilem Handling – die 19″-Vorderrad/17″-Hinterrad-Kombination mit Straßenreifen ermöglicht ein leichtes Einlenken und stabilen Grip auf Asphalt. Das geringfügig niedrigere Fahrwerk sorgt für einen tieferen Schwerpunkt und sportlichere Straßendynamik. Komforttechnisch ist die X für längere Touren ausreichend ausgestattet: Die Windschutzscheibe bietet ordentlichen Schutz für einen kleinen Adventure-Tourer, und die Sitzbank ist straff, aber langstreckentauglich. Bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn muss man dem Einzylinder ein gewisses Maß an Vibration zugestehen, und Überholmanöver erfordern Zurückschalten – doch bis etwa 120 km/h fühlt sich die X wohl. Für einen 45-PS-Allrounder ist das Fahrverhalten insgesamt sehr ausgewogen: im Stadtverkehr wendig, auf Landstraße spritzig und selbst leichtes Schotterstraßen-Fahren meistert sie ordentlich, solange das Tempo moderat bleibt.
Ausstattung & Elektronik:
Als abgespeckte Einstiegsvariante konzentriert sich die 390 Adventure X auf das Wesentliche. Auffällig ist das einfache LCD-Display (5″), das die bunte TFT-Anzeige der teureren KTM-Modelle ersetzt. Es zeigt alle grundlegenden Infos gut ablesbar an, verzichtet aber auf Farbgraphiken oder erweiterte Konnektivität. Trotz der einfacheren Instrumente bietet die X Bluetooth-Kopplung fürs Smartphone (Musik, Telefonie, Navigation via App). Die Beleuchtung ist zeitgemäß mit LED-Scheinwerfer, Rücklicht und Blinkern. Assistenzsysteme sind stark reduziert: Die X verfügt nur über ein abschaltbares Zweikanal-ABS (inkl. Offroad-Modus für das Hinterrad), jedoch keine Traktionskontrolle und keine wählbaren Fahrmodi – das gesamte Elektronikpaket der größeren KTM-Modelle wurde hier weggelassen. Auch ein Quickshifter oder Tempomat sucht man vergebens. Dieses „Low-Budget“-Setup hat jedoch einen Vorteil: überschaubare Bedienung – weniger Knöpfe, keine komplexen Menü-Einstellungen, was Neulingen entgegenkommt. Die restliche Ausstattung ist solide: ein 14-Liter-Tank für rund 400 km Reichweite im Schonbetrieb, Handschutz und eine USB-Buchse im Cockpit für Geräte. Insgesamt ist die X zweckmäßig ausgestattet, um den Einstieg in die Adventure-Welt zu ermöglichen, ohne den Fahrer mit Technik zu überfordern.
Gelände- vs. Straßentauglichkeit:
Die 390 Adventure X fühlt sich naturgemäß auf Asphalt und festem Untergrund am wohlsten. Mit ihren Straßenreifen auf Gussfelgen und dem strafferen, kürzeren Federweg ist sie ideal für Touren auf der Straße, kurvige Passstraßen und gelegentliche Schotterwege. Leichtes Offroad (etwa Forstwege, festgefahrene Feldwege) ist möglich – die Maschine bleibt dank ihres geringen Gewichts handlich – doch stoßen Fahrwerk und Räder bei härteren Offroad-Passagen schnell an Grenzen. Steine, tiefe Schlaglöcher oder Sprünge sollte man meiden: die Bodenfreiheit ist geringer als bei der R, und die Guss-Alufelgen könnten unter harten Schlägen leiden. Zudem fehlt der X der Motorschutzbügel und der serienmäßige Unterfahrschutz ist rudimentär. Im Vergleich zur R hat die X auch keinen hochgezogenen Kotflügel – bei sehr matschigem Terrain könnte der normale Fender vorne verstopfen. Auf der Straße hingegen punktet die X mit guter Wendigkeit und ausreichend Leistung für Landstraßen. Autobahn-Etappen meistert sie mit Mühe: Reisegeschwindigkeiten um 110–120 km/h sind möglich, aber die kleine Maschine ist bei starkem Gegenwind oder Steigungen spürbar am Arbeiten. Auch ist die Soziustauglichkeit begrenzt – für kurze Strecken ok, aber zu zweit mit Gepäck gerät der 390er-Motor an seine Leistungsgrenze. Insgesamt ist die 390 Adventure X ein preisgünstiger Allrounder mit klarer Ausrichtung Richtung Asphalt und Einsteigerfreundlichkeit. Wer hauptsächlich auf Straßen und leichtem Schotter unterwegs sein will und ein unkompliziertes, niedriges Bike schätzt, findet in der X einen passenden Begleiter.
KTM 390 Adventure R – Geländegänger mit Vollausstattung

Fahrverhalten & Komfort:
Schon optisch zeigt die 390 Adventure R ihre Nähe zu den größeren KTM-Rallye-Maschinen: ein hoher Kotflügel, ein schlanker Körper und grobstollige Reifen signalisieren Abenteuerlust im Gelände. Fahrerisch bietet die R im Vergleich zur X deutlich mehr Reserven abseits der Straße. Das WP-Apex-Fahrwerk wurde komplett überarbeitet: vorn 43-mm-Upside-Down-Gabel mit offenem Kartuschensystem und ca. 230 mm Federweg, voll einstellbar in Zug- und Druckstufe; hinten ein APEX-Federbein mit Separate Piston-Technologie, ca. 230 mm Federweg, 20-fach Zugstufendämpfung einstellbar sowie Handrad für Federvorspannung. Dieses hochwertige Fahrwerk schluckt grobe Schläge, Wellen und Sprünge erstaunlich souverän – ungewöhnlich in der A2-Klasse und in dieser Preisklasse. Im Gelände fühlt sich die 390 R damit wie ein großes Enduro-Motorrad an: Wurzeln, Steine und Rillen passieren deutlich komfortabler als auf der X. Der größere Raddurchmesser (21″ vorn) verbessert das Überrollverhalten im schweren Terrain, während das schmale Vorderrad präzise Spurwahl erlaubt. Dank leichtem 1-Zylinder-Motor bleibt das Bike handlich und ist im Sand oder Schlamm besser zu manövrieren als schwere Adventure-Bikes. Auf der Straße büßt die R trotz ihrer Offroad-Fokusierung nicht allzu viel ein: Das Fahrverhalten ist stabil und ausreichend agil, die Mitas E07+ Reifen bieten auf Asphalt akzeptablen Grip. Allerdings ist die R spürbar höher – mit 870 mm Sitzhöhe sitzen Fahrer „auf“ dem Motorrad; beim Anhalten ist gute Beinlänge oder Balance gefragt. In langen Kurven fühlt sich der hohe Schwerpunkt etwas weniger bissig an als bei der X, doch die breite Crosslenker-Geometrie vermittelt immer Kontrolle. Die R kommt ebenfalls mit der einteiligen Adventure-Sitzbank, die dank der besseren Federung sogar etwas komfortabler wirken kann, da Unebenheiten ausgefiltert werden. Der Windschutz ist identisch mit der X und ausreichend bis ca. 110 km/h – darüber spürt man den Fahrtwind deutlich. Unterm Strich bietet die 390 Adventure R ein Fahrverhalten, das im Offroad-Bereich neue Maßstäbe in der 400er-Klasse setzt, ohne auf der Straße ungestüm zu wirken.
Ausstattung & Elektronik:
Die 390 Adventure R ist trotz ihres kleinen Motors vollgepackt mit Features, die man eher von größeren Maschinen kennt. Zunächst fällt das neue 5-Zoll-TFT-Farbdisplay ins Auge, das eine klare Darstellung von Geschwindigkeit, Drehzahl und Navigationshinweisen bietet. Über die App sind Musikwiedergabe, Anrufe und Turn-by-Turn-Navigation direkt am Display nutzbar – praktisch für Touren. In Sachen Assistenzsysteme fährt die R groß auf: Dank der 6D-Schräglagen-Sensorik verfügt sie über Kurven-ABS und schräglagenabhängige Traktionskontrolle. Zusätzlich sind mehrere Fahrmodi serienmäßig – Street (Standard), Offroad (mit angepasster Gasannahme und zulässigem Driften) sowie ein Rain-Mode für Nässe. Diese elektronischen Helferlein lassen sich auch abschalten bzw. anpassen: MTC kann für gezielte Slides deaktiviert werden, das Offroad-ABS erlaubt das Blockieren des Hinterrads. Ebenfalls an Bord ist eine Launch-Control-Funktion für optimale Beschleunigung aus dem Stand. Hinsichtlich Hardware bringt die R alles mit, was auf Reisen und Gelände benötigt wird: Ein solider Motorschutz unten, stabile Offroad-Fußrasten, Handschützer und ein klappbarer Schalthebel. Die Lenker sind aus Aluminium und aufrecht montiert, für stehendes Fahren optimal. Bremsseitig hat die R wie die X vorne eine 320-mm-Scheibe mit ByBre-Radialsattel – allerdings verbaut KTM für die R einen neuen, verbesserten 2-Kolben-Bremssattel und eine „Floating“-Wave-Scheibe für bessere Kühlung. Auch hinten arbeitet der bewährte 240-mm-ByBre-Sattel. Eine kleine technische Einschränkung gegenüber der X ergibt sich aus den Offroad-Felgen: Die 21/18-Zoll-Speichenräder der R besitzen Schlauchreifen, was im Pannenfall das Flicken etwas aufwändiger macht. Insgesamt bietet die 390 Adventure R für ein A2-Bike eine beeindruckende Komplettausstattung, die ambitionierte Abenteurer schätzen: von Elektronik auf Top-Niveau bis zu robusten Komponenten für die Wildnis.
Gelände- vs. Straßentauglichkeit:
Die Domäne der 390 Adventure R ist ganz klar das grobe Gelände und anspruchsvolle Touren abseits befestigter Routen. Dank des langen Federwegs, der hohen Bodenfreiheit und der griffigen Enduro-Reifen meistert sie Trails, Schotterpisten und sogar mittelschwere Offroad-Tracks, die für die X tabu wären. Für Offroad-Fans ohne Aufstiegs-Lizenz auf größere Maschinen bietet sie maximale Performance: Sowohl Fahrwerk als auch Traktionskontrolle und Offroad-ABS geben viel Sicherheit auf losem Untergrund. Stehend zu fahren ist dank der Ergonomie problemlos möglich. Allerdings stößt natürlich auch die 390 R irgendwann an physikalische Grenzen: der Einzylinder mit 45 PS gerät im tiefen Sand oder bei sehr steilen Auffahrten an seine Leistungsgrenze – hier fehlen einfach Hubraum und Drehmoment gegenüber den großen Adventure-Schwestern. Doch für mittelschwere Offroad-Abenteuer und vor allem für Reiseenduristen, die leichtes Gepäck offroad transportieren wollen, ist die 390 R ein Segen: viel leichter und handlicher als Big-Bikes, aber robust genug für harte Bedingungen. Auf der Straße schlägt sie sich trotz grobstolliger Reifen ordentlich. Kurvige Landstraßen machen Spaß, man darf nur in schräglagebedingten Grenzbereich etwas weniger Haftung einplanen als bei Straßenreifen. Auf der Autobahn kann die hohe Front mit Rallye-Scheibe zu leichten Verwirbelungen führen, und oberhalb von 130 km/h nimmt das Motorgeräusch und Vibrationen deutlich zu. Dauerhaftes Reisetempo über 120 km/h ist nicht die Komfortzone dieses Bikes – hier spürt man, dass die 390 R primär für Abenteuer abseits der linken Spur gebaut ist. Dennoch: Für eine Wochenendtour mit 200 km Anfahrt über Asphalt zum Offroad-Spielplatz ist sie absolut fähig. Dabei sollte man beachten, dass die hohe Sitzposition weniger geübte oder kurzbeinige Fahrer fordern kann – in der Stadt oder beim Rangieren muss man mit dem 87 cm hohen Sattel vorsichtig manövrieren. Insgesamt verbindet die KTM 390 Adventure R die Welten Onroad und Offroad so gut wie kaum ein anderes Leicht-Adventure-Bike: Sie ist „Ready to Race“ im Dreck, aber auch auf asphaltierten Etappen zuverlässig und ausreichend komfortabel.
KTM 450 Rally Replica – Dakar-Rennmaschine für Profis

Fahrverhalten & Komfort:
Schon beim Aufsitzen wird klar: Die 450 Rally Replica spielt in einer anderen Liga. 960 mm Sitzhöhe und eine schmale, straffe Sitzbank erinnern mehr an eine Wettbewerbs-Enduro als an ein Reisebike. Dieses Motorrad ist gebaut, um im Stehen gefahren zu werden – stundenlang, mit hoher Konzentration und vollem Körpereinsatz. Im Gelände entfaltet die Rally Replica dann ihre wahre Pracht: Das WP XACT PRO-Fahrwerk mit 305 mm Federweg vorne und 300 mm hinten bügelt selbst brutalstes Terrain glatt. Dünen, Geröll, Waschbrettpisten – der 450er nimmt alles mit stoischer Stabilität. Der Chrom-Molybdän-Gitterrohrrahmen ist auf Härte ausgelegt, liefert aber genug Flex für Traktion auf losem Untergrund. Der 450-cm³-Einzylinder (SOHC, 4 Ventile) liefert eine brachiale, aber kontrollierbare Leistung – genaue PS-Zahlen nennt KTM nicht, doch dürfte sie um die 60–70 PS liegen, fokussiert auf Drehmoment und Ausdauer. Im Vergleich zu den 390ern ist die Rally Replica durchzugsstark und aggressiv – am Gas hängt sie spontan, die Beschleunigung auf losem Untergrund
ist beeindruckend. Allerdings erfordert die Leistungsentfaltung auch Erfahrung: Ohne Elektronik, die eingreift, kann das Heck auf Schotter schnell auskeilen, wenn man unsanft am Gas dreht. Komfort steht hier an letzter Stelle: Die Federung ist zwar offroad hervorragend, auf der Straße aber bretthart abgestimmt – jedes Schlagloch wird direkt weitergegeben. Die schmale Sitzbank ist nach wenigen zehn Kilometern im Sitzen sehr unkomfortabel – dafür beim stehenden Fahren ideal zum Klemmen mit den Knien. Windschutz gibt es nur in Form des hohen Rallye-Navigationssturms: Dieser leitet den Wind gut ab, um stundenlange Volllast-Etappen in der Wüste zu ermöglichen, aber im Vergleich zu einer Touring-Scheibe ist er laut und turbulenzanfällig. Insgesamt fährt sich die 450 Rally Replica radikal und kompromisslos – für einen geübten Offroad-Piloten das ultimative Werkzeug, für einen Gelegenheitsfahrer jedoch eine anstrengende Angelegenheit.
Ausstattung & Elektronik:
Die 450 Rally Replica ist spartanisch ausgestattet – aber alles, was dran ist, ist vom Feinsten und auf Rallye-Racing ausgelegt. Vorne thront der markante Roadbook-Tower mit Platz für ein elektronisches Roadbook oder GPS-Navigationseinheiten. Das Cockpit selbst hat nur das Nötigste: eine kleine digitale Anzeigeeinheit für Geschwindigkeit, Kilometerzähler und Motorkontrollleuchten. Kein TFT, kein Entertainment – volle Konzentration auf’s Rennen. Die Beleuchtung besteht aus einem Rallye-Doppel-LED-Scheinwerfer (für Nachtetappen), allerdings erfüllen diese Komponenten oft nicht alle Straßenzulassungsvorschriften. Assistenzsysteme sucht man fast vergebens: Ein ABS-System ist nicht vorhanden, da Gewicht und mögliche Defekte vermieden werden und im Offroad-Einsatz ohnehin oft deaktiviert würde. Es gibt verschiedene Motor-Mappings für unterschiedliche Spritqualitäten, aber keine klassischen „Rain“ oder „Street“-Modes wie bei Serienbikes. Mechanisch ist die Rally Replica auf Dauerhaltbarkeit und schnelle Wartung getrimmt: Der Motor erhielt ein neues Zylinderkopf-Design mit verstärkter Kupplung und Getriebe – ausgelegt auf die vollen 12 Rally-Tage bei Dakar ohne Tausch. Das Rahmenheck besteht aus dem selbsttragenden 16-Liter-Hecktank aus Kunststoff – dadurch spart man Gewicht und hat dennoch rund 35 Liter Gesamtfassungsvermögen (zwei Fronttanks à ca. 9 l, ein Hecktank ca. 16 l) für enorme Reichweiten von über 500 km in der Wüste. Die Bremsen kommen von Brembo/Formula und sind auch im harten Einsatz standfest – ohne ABS hat der geübte Fahrer volle Kontrolle, allerdings erfordert das auf rutschigem Grund einen sensiblen Bremseinsatz. Hochwertige WP Pro Components machen das Fahrwerk voll einstellbar in Zug-/Druckstufe, um es an Fahrergewicht und Terrain anzupassen. Weitere Ausstattungsdetails: Akrapovič-Titan-Auspuff ab Werk, Schnellwechsel-Systeme für Luftfilter und Räder, großer Motorschutz aus Carbon/Kunststoff, Center-Standfuß für Wüstenreparaturen. Kurzum, die Rally Replica ist kompromisslos auf Rallye getrimmt – alles dient der Funktion und Robustheit, Luxus oder Extras für Alltag fehlen vollständig.
Gelände- vs. Straßentauglichkeit:
Es dürfte klar sein – die KTM 450 Rally Replica gehört ins Gelände, und zwar in schwerstes Gelände. Sie ist prädestiniert für Rallye-Wettbewerbe wie Dakar, Maroc Rallye oder die Baja. Lange Wüstenetappen mit Topspeed über Dünen, technische Gebirgsstages, tiefer Sand, Geröllhalden – all das meistert diese Maschine besser als praktisch jedes Serien-Motorrad. Ihr Fahrerprofil ist der erfahrene Rallye-Racer oder Hardcore-Offroader, der die Maschine auch ausnutzen kann. Die Straße hingegen ist nicht ihr Revier: Ohne ABS und mit harter Offroad-Abstimmung sowie hoher Sitzposition wird die Fahrt auf Asphalt schnell zur nervenaufreibenden Pflichtübung. Zwar erreicht die 450 Rally Replica hohe Spitzengeschwindigkeiten und ist damit theoretisch autobahnfähig, aber weder Reifen, noch Fahrwerk, noch Komfort laden dazu ein. Zudem fehlt wie erwähnt in vielen Regionen die Straßenzulassung – das Bike wird oft ohne Blinker und mit nicht homologierten Scheinwerfern geliefert. Für einen kurzen Transfer auf eigener Achse mag es gehen, aber im Wesentlichen transportiert man dieses Motorrad lieber auf dem Anhänger zum Offroad-Spot. Die 450 Rally Replica ist damit kein klassisches Adventure-Bike zum Reisen, sondern eine Rennmaschine für Offroad-Puristen. Sie verlangt ihrem Fahrer einiges ab: körperliche Fitness, fahrerisches Können und die Bereitschaft zu intensiver Wartung. Wer diese Voraussetzungen mitbringt und die Kosten nicht scheut, bekommt allerdings eines der potentesten Kunden-Offroadbikes der Welt – näher kann man als Privatfahrer an einer Dakar-KTM nicht dran sein.
Empfehlungen: Welches Modell für welchen Fahrertyp?
- Einsteiger & kleinere Fahrer: Empfehlung: KTM 390 Adventure X. Die X ist niedrig, einfach zu handhaben und verzichtet auf komplexe Elektronik. Durch ihr gutmütiges Fahrverhalten auf der Straße und den günstigsten Preis bietet sie Anfängern einen idealen Einstieg. Auch für Wiedereinsteiger oder Gelegenheitsfahrer, die hauptsächlich ein unkompliziertes Bike für Stadt und Landstraße suchen, ist die X bestens geeignet. Trotz Offroad-Optik sollte man mit der X schweren Gelände-Einsatz meiden und sich auf Asphalt und leichte Schotterwege beschränken.
- Tourenfahrer auf Straße: Empfehlung: KTM 390 Adventure X (mit Einschränkung KTM 390 Adventure R). Wer vor allem lange Strecken auf der Straße zurücklegen und neue Regionen erkunden will, findet in der 390 Adventure X den passenden Begleiter. Sie ist komfortabel genug für Tagestouren, verbraucht wenig und die geringere Sitzhöhe kommt häufigem Auf- und Absteigen zugute. Für reine Straßentourer bietet die X das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Planen Sie regelmäßig Abstecher ins Gelände auf Ihren Touren, kann die 390 Adventure R sinnvoller sein. Sie verkraftet dank robustem Fahrwerk auch ruppige Pisten und ist insgesamt stabiler gebaut. Allerdings muss man mit etwas weniger Langstreckenkomfort und höherer Sitzposition leben. Für Zwei-Personen-Betrieb auf Reisen stoßen beide 390er leistungsmäßig an Grenzen – für Pärchen mit viel Gepäck sind größere Motorräder ratsamer.
- Offroad-Fans & Enduro-Training: Empfehlung: KTM 390 Adventure R. Motorradfahrer, die gerne abseits befestigter Wege unterwegs sind, aber keine Vollcross oder schwere Reiseenduro wollen, greifen zur 390 R. Sie ist das mit Abstand geländetauglichste Bike der A2-Klasse und macht auf Trails richtig Spaß. Selbst für Enduro-Trainings oder Abenteuerreisen mit viel Offroad-Anteil ist die 390 R geeignet – vorausgesetzt, man beschränkt sich auf gemäßigte Geschwindigkeiten. Dank ihres geringen Gewichts können auch weniger kräftige Fahrer im Gelände damit umgehen, wo große 1000ccm-Adventure-Bikes zu anstrengend wären. Wer früher vielleicht eine 250er Enduro fuhr und nun ein Reise-Upgrade mit Straßenzulassung sucht, wird mit der 390 R glücklich. Die hohe Sitzhöhe von 87 cm muss fahrerisch beherrscht werden – Offroad-Einsteiger mit kurzen Beinen könnten sich unsicher fühlen. Zur Not kann die R aber mit optionalen niedrigeren Sitzbänken oder Fahrwerksabstimmung etwas angepasst werden.
- Ambitionierte Rallye-Fahrer & Profis: Empfehlung: KTM 450 Rally Replica. Für die meisten Leser wird dieses Motorrad außerhalb des eigenen Nutzungsbereichs liegen. Die Rally Replica ist maßgeschneidert für Rallye-Raid-Wettbewerbe und extreme Abenteuer. Wer tatsächlich Rallyes fahren will oder anspruchsvolle Wüstenexpeditionen plant, findet hier ein fertiges Wettbewerbsgerät, das ohne weitere Modifikationen einsetzbar ist. Auch Rallye-Enthusiasten, die ein authentisches Trainings-Bike suchen, greifen zur Replica. Allerdings ist das Modell wegen der geringen Stückzahl und des hohen Preises sehr exklusiv – und erfordert erfahrene Hände. Ein Hobbyfahrer ohne entsprechende Offroad-Erfahrung wird auf der 450er überfordert sein und weder das Potential ausschöpfen noch Freude daran haben. Hier gilt: nur kaufen, wenn man das eigene Fahrkönnen realistisch einschätzt und die Maschine artgerecht einsetzen will.
- Budgetbewusste Abenteurer: Empfehlung: KTM 390 Adventure X. Preislich ist die X das attraktivste Angebot in KTMs Adventure-Lineup. Sie bietet viel Bike fürs Geld und verzichtet auf teure Extras. Wer also ein knappes Budget hat oder einfach kostenbewusst an die Sache herangeht, sollte zur X greifen. Mit ihr erhält man ein zuverlässiges, sparsames Bike, das viele Adventure-Bedürfnisse abdeckt, ohne die Brieftasche allzu sehr zu belasten. Die R ist zwar besser ausgestattet, kostet aber spürbar mehr – wer die Offroad-Features nicht wirklich braucht, spart mit der X einige Tausend Euro, die man in Ausrüstung oder Reisen investieren kann. Die 450 Rally Replica ist in Sachen Budget keine Option (nur für gut betuchte Spezialisten gedacht).
Zusammengefasst: Die KTM 390 Adventure X richtet sich an Einsteiger, Alltags- und Straßenfahrer sowie Sparfüchse, die 390 Adventure R an erfahrenere Abenteurer mit Offroad-Fokus, und die 450 Rally Replica ausschließlich an rallyeerprobte Profis. Andere Fahrerprofile wie extrem reiseorientiert mit viel Gepäck, regelmäßiger Soziusbetrieb oder sehr hohe Autobahnanteile werden in dieser Auswahl eventuell nicht optimal bedient und sollten eventuell größere Modelle in Betracht ziehen.
Bekannte Schwächen und Einschränkungen
- KTM 390 Adventure X:
Durch die abgespeckte Ausstattung fehlen der X einige Annehmlichkeiten. Wichtige elektronische Helfer wie Traktionskontrolle oder Fahrmodi sucht man vergeblich – bei Nässe oder wechselnden Bedingungen muss man also feinfühlig selbst regeln. Die Federwege sind vergleichsweise kurz, wodurch die X im harten Gelände schnell an ihre Grenzen stößt. Die Gussräder sind anfälliger bei Schlägen (Gefahr von Felgenbrüchen auf Felsen). Zudem berichten einige Fahrer, dass der Einzylinder bei höheren Drehzahlen spürbar vibriert – längere Autobahnfahrten können dadurch ermüdend wirken. Mit 45 PS ist die Leistung zwar A2-gerecht, aber für längere Reisen mit Gepäck oder Sozius etwas knapp bemessen – Überholvorgänge erfordern Planung. Ein weiterer Punkt ist die begrenzte Zuladung: für zwei Personen plus Gepäck reicht das Fahrwerk nur bedingt. Alles in allem sind dies verständliche Kompromisse zugunsten des günstigen Preises, doch sollten Käufer wissen, dass die X kein Hardcore-Offroader ist und man bei Komfort sowie Power Abstriche machen muss. - KTM 390 Adventure R:
Die größte Herausforderung der R ist ihre hohe Sitzhöhe von 870 mm. Fahrer unter etwa 1,75 m Körpergröße könnten hier unsicher stehen – unbedingt vor Kauf probesitzen! Zwar lässt sich mit niedrigeren Sitzen etwas machen, doch erkauft man das mit geringerem Komfort. Ebenfalls zu beachten: Die R rollt auf Schlauchreifen – im Falle eines Plattens muss man flicken oder Schlauch wechseln, was unterwegs mühsamer ist als ein Tubeless-Patch. Ein weiterer Aspekt ist der Motor auf längeren Strecken: Trotz Überarbeitung bleibt es ein kleiner Single – bei 130 km/h Dauertempo arbeitet er an der Leistungsgrenze und verbraucht spürbar Öl. Die Vibrationen sind bei hohen Touren merklich (wenn auch besser gedämmt als bei früheren 390ern). Manche Besitzer beklagen bei der 390er-Baureihe kleine Verarbeitungsmängel – hier sollte man keine Oberklasse-Anmutung erwarten. Nicht zuletzt ist die 390 Adventure R zwar offroad-sehr fähig, aber kein Ersatz für eine echte Enduro: extreme Sprünge oder Endurorennen würden Fahrwerk und Rahmen auf Dauer überlasten. Die Maschine fühlt sich am besten in mittelschwerem Gelände, nicht in Hard-Enduro-Sektionen. Insgesamt sind die Schwächen der R gering im Vergleich zu ihrem breiten Einsatzbereich – der größte „Nachteil“ für einige wird schlicht der höhere Anschaffungspreis im Vergleich zur X sein. - KTM 450 Rally Replica:
Bei diesem Modell liegen die Einschränkungen auf der Hand: Straßenzulassung und Alltagstauglichkeit tendieren gegen Null. In vielen Ländern erhält man keine Zulassungspapiere – Blinker, Hupe etc. müssen ggf. nachgerüstet werden, was aber gar nicht vorgesehen ist. Die Wartungsintervalle sind kurz: Für den Rennbetrieb konstruiert, will der 450er Motor häufig frisches Öl und regelmäßige Inspektionen nach relativ wenigen Betriebsstunden. Komfort fehlt gänzlich – ein Käufer muss wissen, dass er im Grunde ein Wettbewerbsgerät erwirbt, das bei gemächlicher Nutzung unterfordert ist und gleichzeitig unbequem. Ein erheblicher Faktor ist der Preis: Mit rund 30.000 € Neupreis kostet die Rally Replica so viel wie drei 390 Adventure X. Dazu kommt, dass KTM nur eine Kleinserie anbietet – Verfügbarkeit ist also stark eingeschränkt, Wartezeiten oder Losglück spielen eine Rolle. Auch gebrauchte Rally Replicas sind rar und erzielen hohe Preise. Ein weiterer Punkt: Hohes Gewicht bei vollem Tank – 35 Liter Sprit bringen ca. 25 kg Zusatzgewicht, sodass die Maschine vollgetankt an die 170 kg wiegt. In der Wüste notwendig, kann das in langsamem Gelände hinderlich sein. Zu guter Letzt sollte Käufern klar sein, dass die Rally Replica ihre Stärken nur in sehr spezifischen Umgebungen ausspielen kann – wer sie „falsch“ einsetzt, wird enttäuscht sein und viel Potential ungenutzt lassen.
Fazit und Kaufberatung
KTMs Adventure-Trio 2025 bietet für sehr unterschiedliche Ansprüche jeweils ein maßgeschneidertes Paket. Für die meisten Freizeit-Abenteurer dürfte die Wahl zwischen der 390 Adventure X und R fallen – beide teilen den zuverlässigen neuen 399-cm³-Motor und das handliche Format, unterscheiden sich aber in Philosophie: Die 390 Adventure X ist der vernünftige Allrounder – ideal für Einsteiger, Pendler und Tourer mit leichtem Offroad-Hunger, die ein preiswertes, unkompliziertes Bike suchen. Die 390 Adventure R hingegen bedient die Enthusiasten, die in der A2-Klasse das Maximum an Offroad-Performance und Technik wollen – sie ist teurer und anspruchsvoller, aber belohnt mit Fähigkeiten, die in dieser Hubraumklasse einzigartig sind. Bevor man sich für X oder R entscheidet, sollte man ehrlich einschätzen: Wie viel Offroad steht wirklich auf dem Plan? Wer 90% Straße fährt, wird mit der X glücklicher und spart Geld. Wer hingegen regelmäßig ins Gelände will oder einfach High-Tech-Spielereien mag, greift zur R – und sollte beim Händler am besten gleich eine Probefahrt machen, um die Sitzhöhe zu testen.
Die KTM 450 Rally Replica nimmt im Fazit eine Sonderrolle ein: Sie ist kein Konkurrenzmodell zu den 390ern, sondern eine Machbarkeitsstudie für Privat-Rennfahrer. Ihr Kauf lohnt sich nur für einen sehr kleinen Kreis von Fahrern – diejenigen, die tatsächlich Rallye-Wettbewerbe bestreiten oder das authentische Dakar-Gefühl suchen und bereit sind, die Kosten und Mühen auf sich zu nehmen. Für ein breiteres Publikum ist sie weder gedacht noch geeignet. Allerdings zeigt der Vergleich, wie breit KTM die Adventure-Palette aufstellt: Von der Einsteiger-Enduro bis zum Rallye-Bike aus der Box ist alles dabei.
Worauf sollten Käufer achten? Zunächst auf die ergonomische Passform: Die 390 R und die 450 Rally sind hoch und eher für größere, geübte Piloten dimensioniert. Kleinere Personen sind mit der 390 X besser beraten – oder müssen in Tieferlegung/Zubehör investieren. Zweitens auf den Einsatzschwerpunkt: Viel Reise und Straße sprechen für die X, viel Offroad für die R. Drittens aufs Budget: Neben dem höheren Kaufpreis der R sollte man z.B. berücksichtigen, dass bei der X eventuell Nachrüstungen gewünscht sind – diese Kosten einplanen. Bei der Rally Replica muss man ohnehin ein exorbitantes Budget bereitstellen – und selbst dann ist das Preis-Leistungs-Verhältnis streng genommen nur im Wettbewerbsumfeld sinnvoll. Viertens gilt es, die laufenden Kosten im Blick zu haben: Inspektionen, Reifenverschleiß, eventuell Zubehör oder Federbein-Upgrades. Ein Käufer sollte also nicht nur nach „Datenblatt“ entscheiden, sondern nach dem persönlichen Anwendungsfall.
Zusammengefasst: Die KTM 390 Adventure X bietet einen günstigen, zuverlässigen Einstieg in die Adventure-Welt, die 390 Adventure R richtet sich an Offroad-orientierte Abenteurer, die das Maximum aus der A2-Klasse herausholen wollen, und die 450 Rally Replica ist ein Spezialwerkzeug für extreme Rallye-Einsätze – faszinierend, aber fernab normaler Nutzenkalkulation. Mit diesem Wissen an der Hand kann jeder Käufer abschätzen, welches Modell am besten zu ihm passt. Wichtig ist, die genannten Stärken und Schwächen gegen die eigenen Anforderungen abzuwägen. So gerüstet, steht dem Abenteuer – ob auf der Heimatrunde oder in der Sahara – nichts mehr im Wege. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung und allzeit gute Fahrt!